Philipps-Universität Marburg
Silberne Philipps-Plakette verliehen
Reinhard Balzer für herausragende Verdienste um das Mineralogische Museum geehrt
In „dankbarer Würdigung seiner Verdienste um die materielle und ideelle Förderung des Mineralogischen Museums der Philipps-Universität“ ist dem Marburger Kaufmann Reinhard Balzer die Silberne Philipps-Plakette verliehen worden. Mit Balzer könne sich die Universität seit Jahren der tatkräftigen Unterstützung eines sehr geschätzten Mäzens sicher sein, der sich den Zielen dieses Museums eng verbunden fühle und der für dessen Entwicklung stets ein wichtiger Förderer gewesen sei, betonte Uni-Kanzler Bernd Höhmann Anfang Juli in seiner Laudatio, bevor Professor Werner Schaal die Plakette in einer seiner letzten Amtshandlungen als Universitätspräsident überreichte. An der sehr positiven Entwicklung des bundesweit beachteten Museums, einem Schmuckstück der Philipps-Universität, habe Balzer maßgeblichen Anteil.
Reinhard Balzer, Vorsitzender des „Freundeskreises des Marburger Mineralogischen Museums“, hat diese Lehr- und Forschungssammlung seit fast einem Jahrzehnt in außerordentlicher Weise gefördert. Durch seine Initiative und seine Vermittlung sind dem Museum zahlreiche eindrucksvolle Exponate zugefallen, die seine Attraktivität für Besucher deutlich gesteigert haben – an ihrer Spitze die 26 Millionen Jahre alte Sandrose, die seit einigen Jahren den Eingang des Museums am Firmaneiplatz neben der Elisabethkirche ziert.
Balzer – Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gemmologischen Gesellschaft in Idar-Oberstein, dem deutschen Edelsteinzentrum – hat dem Mineralogischen Museum u. a. fast 30 Einzelstücke von hohem Wert gespendet. Mehrere Sonderausstellungen der letzten Jahre hätten ohne seine Initiative und seine persönlichen vertrauensvollen Kontakte zu wichtigen Sammlern nicht in Marburg gezeigt werden können. Auch die Entscheidung des Siegener Apothekers Gerhard Schweisfurth, bedeutende Teile seiner weit über Deutschland hinaus bekannten Sammlung Siegerländer Mineralien dem Marburger Museum als Dauerleihgabe zu übereignen, ist dem persönlichen Vertrauensverhältnis zwischen Balzer und dem Stifter zu verdanken. Die wertvollen Stücke sind seit einigen Monaten in einer neuen Abteilung des Museums zu bewundern.
Dank des Engagements Balzers konnte die Mitgliederzahl des Fördervereins kontinuierlich gesteigert werden, wodurch zunehmend interessierte Personen durch zahlreiche Veranstaltungen an das Mineralogische Museum gebunden wurden. Vor allem auch für Studierende interessant waren und sind stets die Exkursionen, die Balzer selbst in der Region durchführt.
Das Museum im ehemaligen Fruchtspeicher des Deutschordensgutes, 1790 im Zuge der Aufklärung als Hessisches Naturalienkabinett gegründet, wird nicht zuletzt von Touristen gern besucht. Zu sehen sind hier fast 3000 Ausstellungsstücke. Insgesamt verfügt das Museum über rund 60 000 Minerale sowie 50 000 Gesteine und Erze aus Lagerstätten in aller Welt.
Träger der Philipps-Plakette der Philipps-Universität Marburg
Marburger Universitätssiegel als wertvolle Edelsteingravur
Gerade einmal sechs Zentimeter im Durchmesser misst ein Miniaturkunstwerk, das der Marburger Kaufmann Reinhard Balzer der Philipps-Universität zum Abschluss ihres 475. Gründungsjubiläums gestiftet hat: eine Edelsteingravur ihres 1531 verliehenen Universitätssiegels. An Kunstfertigkeit steht die aus einem blauweißen
Achat aus Rio Grande do Sul (Brasilien) gefertigte Präzisionsarbeit dem von einem unbekannten Goldschmied geschaffenen Originalsiegel in nichts nach. Zu sehen ist das Bildnis Landgraf Philipps des Großmütigen, des Universitätsgründers von 1527, mit der bekannten zweireihigen lateinischen Umschrift PHILIPPO HESS[ORVM] DO[MIN]O DE PIETAT[E] ET LITER[IS]) OPT[IME] MERITO AVSP[ICE] (außen) /SIGILLVM SCHOLAE MARPURGENSIS (innen) – auf Deutsch, frei übertragen: „Mit Philipp, dem Herrn der Hessen, hochverdient um Glauben und Wissenschaften als Gründer“ /„Siegel der Marburger Schule“. Angefertigt wurde die kostbare „Jubiläumsgabe“ von Manfred Wild, einem Edelstein-Spezialisten aus Idar-Oberstein, der in Fachkreisen für außergewöhnliche Arbeiten bekannt ist. Weit über hundert Arbeitsstunden dauerte es, bis das Siegel mit seinen vier Farbschichten (weiß, blau, hellblau und schwarz) in perfekter Form vorlag. Jetzt ist es in den Uni-Sammlungen im Landgrafenschloss zu bewundern.
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